
03/02/2023
Wie wirken Cannabinoide auf das Immunsystem in unserem Körper?
Schauen wir uns an, wie Cannabinoide das Immunsystem in unserem Körper beeinflussen und was der Zusammenhang zwischen ihnen ist.
Das Endocannabinoidsystem (ECS) ist ein biologisches System, das sich aus Endocannabinoiden, endogenen retrograden Neurotransmittern auf Lipidbasis, die an Cannabinoidrezeptoren (CBR) binden, und Cannabinoidrezeptorproteinen zusammensetzt, die im zentralen Nervensystem (einschließlich des Gehirns) und im peripheren Nervensystem vorkommen. Das Endocannabinoid-System ist noch Gegenstand vorläufiger Forschung, könnte aber an der Regulierung verschiedener Aktivitäten des Immunsystems beteiligt sein. Das ECS spielt bei vielen Aspekten der neuronalen Funktion eine wichtige Rolle.
Das ECS ist ein bemerkenswert komplexes Signalnetzwerk, das weitreichende Auswirkungen auf den Körper hat. Tatsächlich wurden zahlreiche Studien veröffentlicht, in denen die Auswirkungen verschiedener Komponenten des ECS auf Appetit, Stoffwechsel, Blutzuckerregulation, Fettleibigkeit, Schmerzwahrnehmung, oxidativen Stress, Thermoregulation, Augengesundheit, Stimmung, Gedächtnis und vieles mehr untersucht wurden.
Eine besonders interessante therapeutische Anwendung von ECS ist jedoch ihre Wirkung auf das Immunsystem, oder was einige Wissenschaftler als „Immuno-Cannabinoid“-Modulation bezeichnen. Einfach ausgedrückt, kann ECS dazu beitragen, die Eigenschaften, den Tonus und die Gesamtfunktion des Immunsystems zu regulieren oder zu verändern.
Obwohl die immunmodulatorischen Wirkungen von ECS noch nicht vollständig geklärt sind, wissen wir Folgendes. Erstens können bestimmte Cannabinoide bei optimalen Konzentrationen die Entzündungsreaktionen bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen (z. B. Multiple Sklerose, Arthritis, Lupus, Enzephalomyelitis, Parkinson-Krankheit) verringern. Cannabidiol ist in dieser Hinsicht besonders wirksam.
Zweitens hat sich gezeigt, dass Cannabinoide eine Rolle bei der Modulation der Neurogenese und der Neurodegeneration spielen. So belegen zahlreiche Studien die positiven Auswirkungen von Cannabinoiden in Tiermodellen für Schlaganfall, Kopfverletzungen, zerebrale Ischämie und Beta-Amyloid-induzierte Tau-Protein-Phosphorylierung (Tauopathie). Es hat sich gezeigt, dass das Immunsystem bei vielen dieser neurodegenerativen und neuroinflammatorischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle spielt.
Es ist wichtig zu erkennen, dass diese immunmodulatorischen Effekte das Ergebnis einer koordinierten Kaskade von Reaktionen des so genannten „angeborenen Immunsystems“ und des „adaptiven Immunsystems“ sind. Das Immunsystem ist ein riesiges Netzwerk verschiedener Arten von Immunzellen, die viele verschiedene Rezeptoren exprimieren (man kann sie sich als Schlösser vorstellen) und viele Zytokine/Hormone freisetzen und auf sie reagieren (man kann sie sich als Schlüssel vorstellen, die helfen, diese Schlösser zu öffnen).
Die zellvermittelte Immunität ist eine der Schlüsselkomponenten des adaptiven Immunsystems, das spezialisierte T-Zellen und natürliche Killerzellen (NK-Zellen) einsetzt, um nach Krankheitserregern, virusinfizierten Zellen und Tumorzellen, die als fremd erkannt werden, zu suchen und sie zu neutralisieren. Die humorale Immunität ergänzt das zellvermittelte System durch den Einsatz von B-Zellen und die Entwicklung von Antikörpern zur Neutralisierung von Antigenen oder Krankheitserregern, die als fremd erkannt werden.
Wenn ein Ungleichgewicht zwischen zellvermittelter und humoraler Immunität besteht, führt dies zu Krankheiten und Funktionsstörungen. Multiple Sklerose ist ein Beispiel für eine Autoimmunerkrankung, bei der das zellvermittelte Immunsystem gegen das eigene Gehirn und Nervensystem hyperaktiviert ist – als ob es fremd wäre. Interessanterweise hat sich gezeigt, dass das ECS und die Cannabinoide eine Schlüsselrolle beim „Ausgleich“ der verschiedenen Arme und Komponenten des Immunsystems spielen.
Nur wenige würden bestreiten, dass ein starker, chronischer Konsum von unreguliertem Marihuana schädliche Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der Gesundheit haben kann. Wissenschaftler, die die Auswirkungen von ECS auf das Immunsystem, Neuroinflammation, entzündliche Arthritis, Gelenkgesundheit und sogar systemische Entzündungen untersuchen, haben jedoch bemerkenswerte Vorteile von natürlich vorkommenden und endogen produzierten Cannabinoiden aufgedeckt.
Verschiedene Phytocannabinoide aus Cannabis, sogar aus kommerziellem Hanf, haben ein enormes Potenzial, das Gleichgewicht des Immunsystems zu optimieren und wiederherzustellen. Letztendlich wird das Verständnis der komplizierten Plastizität der Cannabinoidverbindungen, der Cannabinoidrezeptoren und der Enzyme, die sie synthetisieren, hydrolysieren und metabolisieren, sowie der komplexen Wechselwirkungen mit anderen Organsystemen im Körper zweifellos die medizinischen Lehrbücher weltweit neu schreiben.
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Veröffentlicht von Sakul
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