Die Geschichte von Cannabis: Wie sich die Pflanze auf der ganzen Welt verbreitete

Die reiche Geschichte von Marihuana reicht mehrere Jahrtausende zurück. Von der Ansiedlung prähistorischer Jäger und Sammler in Zentralasien fand Cannabis seinen Weg ins alte China, zu den Wikingerschiffen, nach Afrika und schließlich in die Neue Welt.

Es muss zwischen zwei Arten von Cannabis unterschieden werden. Cannabis wird wegen seiner psychoaktiven Wirkung auch als Marihuana bezeichnet. Cannabis sativa L. (das L. wurde zu Ehren eines schwedischen Naturforschers namens Carl Linné hinzugefügt, der die botanische und zoologische Nomenklatur verfasst hat). Eine Unterart des Saathanfs ist der Cannabis ruderalis, lat. Cannabis ruderalis (Hanf), der einen sehr geringen THC-Gehalt aufweist und daher nicht als Droge verwendet wird. Es hat jedoch hervorragende Eigenschaften für die Herstellung von Ölen, Kraftstoffen oder Beton. Die zweite psychoaktive Cannabisart ist Indica-Hanf, lat. Cannabis indica.

Woher kommt das Cannabis?

Cannabispflanzen sind in den Steppen Zentralasiens beheimatet, insbesondere in der heutigen Mongolei und in Südsibirien. Die Geschichte der Pflanze reicht mehr als 12 000 Jahre zurück, was sie zu einer der am längsten kultivierten Nutzpflanzen macht. Lesen Sie mehr in dem Buch Marihuana: The First Twelve Thousand Years von Ernest Abel. Barney Luise Warf vermutet, dass Cannabis in diesem Gebiet wegen des nährstoffreichen Bodens gut gedeiht. Den vollständigen Artikel können Sie unter dem nachstehenden Link lesen.

Archäologen haben verbrannte Marihuanasamen in sibirischen Kurganen (Grabhügeln) gefunden, deren Alter auf 3.000 Jahre geschätzt wird, sowie mumifiziertes psychoaktives Marihuana in den Gräbern adliger Männer in der Provinz Xinjiang, die auf 2.500 v. Chr. zurückgehen.

Die alten Chinesen verwendeten sowohl technisches Cannabis als auch psychoaktives Marihuana. Die frühesten Aufzeichnungen über die medizinische Verwendung von Cannabis gehen auf 4 000 v. Chr. zurück. Das Kraut wurde als Narkosemittel bei Operationen verwendet, und Legenden besagen, dass es bereits 2 737 v. Chr. vom chinesischen Kaiser Shennong, dem Begründer der Kräutermedizin und dem „Gott der chinesischen Medizin“, verwendet wurde. Die Existenz dieser historischen Figur ist jedoch historisch nicht belegt und gilt als Mythos.

Marihuana kam um 2000 v. Chr. aus China nach Korea. Sie gelangte irgendwann zwischen 2 000 und 1 000 v. Chr. auf den südasiatischen Subkontinent, als die Region mit einer Invasion durch die indo-iranischen arischen Stämme konfrontiert war. In Indien wurde das Kraut häufig als Mittel gegen Angstzustände verwendet und wird sogar in einem vedischen Text erwähnt.

Von Asien nach Europa

Die Ankunft von Cannabis im Nahen Osten zwischen 2 000 und 1 400 v. Chr. ist wahrscheinlich auf die Skythen, indoeuropäische Nomaden, zurückzuführen. Sie waren auch für die Verbreitung von Cannabis im heutigen Südosten Russlands und der Ukraine verantwortlich, da sie diese Gebiete lange Zeit besetzt hielten. In der Vormoderne wurde Cannabis vor allem für medizinische und spirituelle Zwecke verwendet. Die Wikinger und die alten Germanen verwendeten ihn beispielsweise zur Linderung von Geburten und Zahnschmerzen.

Germanische Stämme brachten Cannabis in das heutige Deutschland, von wo aus es im 5. Jahrhundert während der angelsächsischen Kriege auf die britischen Inseln gelangte. Hanfsamen wurden auch in Schiffswracks der Wikinger gefunden, die bis in die Mitte des 9. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte gelangte Hanf über Afrika und im 19. Jahrhundert über Südamerika in die ganze Welt, bevor er schließlich seinen Weg nach Nordamerika fand.

Marihuana kommt in die USA

Nach dieser langen Reise von der vormodernen zur modernen Welt gelangte Marihuana als Droge schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts in die Vereinigten Staaten, und zwar durch Flüchtlinge aus der mexikanischen Revolution von 1910-1911. Leider wurde in dem Artikel nicht genau erwähnt, wann Hanf in den USA als Nutzpflanze eingeführt wurde.

Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Vorurteile gegen Marihuana laut. Die US-Bürger verbanden Marihuana mit rassistischen und fremdenfeindlichen Ängsten vor Mexikanern, die sie mit Rauchen, Diebstahl, Kindesmissbrauch und Mord in Verbindung brachten.

Die amerikanische Gesetzgebung hat nie einen Unterschied zwischen Hanf und Industriehanf gemacht, so dass die Pflanze 1915 erstmals in Utah und bis 1931 in 29 Staaten verboten wurde. Im Jahr 1937 fiel Marihuana in die Zuständigkeit der Drug Enforcement Administration (DEA) und der Besitz der Pflanze wurde landesweit illegal.

Auf Bundesebene wird Marihuana nach wie vor als Schedule-1-Droge eingestuft, zusammen mit Heroin und LSD, was auf ein hohes Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial ohne Aussicht auf therapeutischen Nutzen hinweist. Die Gesetze der Bundesstaaten stimmen jedoch oft nicht mit dem Bundesrecht überein.

Dieser Artikel basiert auf einer Studie des Geographen Barney Louis Warf, der am Fachbereich für Geographie und Atmosphärenwissenschaften der Universität von Kansas in den USA tätig ist. Er beschäftigt sich mit wirtschaftlicher, politischer und sozialer Geographie. Eine seiner Veröffentlichungen befasst sich mit der Geschichte der Verbreitung von Marihuana in der übrigen Welt.

Quelle des Artikels: softsecrets.com

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